Unter Koordination des Lehrstuhls für Baurealisierung und Baurobotik wird seit Juni in einem TUM-internen, interdisziplinären Forschungsverbund ein neues Themenfeld im Bereich Ambient Assisted Living erschlossen. Das 300.000 € umfassende Projekt mit dem Titel USA² (Ubiquitäres und Selbstbestimmtes Arbeiten im Alter) stellt nach GEWOS, LISA und PASSAge das vierte große Verbundforschungsprojekt des Lehrstuhls im Bereich sozio-technischer System dar.
Das Forschungsprojekt untersucht den Themenbereich der Produktivität der jungen Alten, des Wissenstransfers und insbesondere die Übersetzung des Fertigungswissens Älterer in den Einsatz innovativer Planungs- und Fertigungstechniken. Dabei wird berücksichtigt, dass Deutschland einen hohen Bildungs- und Technologiestand hat und Marktvorteile international insbesondere durch die Herstellung komplexer und individualisierter Produkt-Dienstleistungs-Systeme erreichen kann. Das Projekt konkretisiert Möglichkeiten die darauf abzielen, Ältere in ihrem häuslichen Umfeld in derartige Herstellungsprozesse einzubinden und fokussiert dabei auf Technologien des Cloud Manufacturing bei gleichzeitigem Einsatz der bisher entwickelten AAL-Querschnittstechnologien. Ältere können unterstützt durch solche Technologien über unterschiedliche Formen dezentraler „Home Labs“ wichtige Knotenpunkte in einem Ressourcennetzwerk darstellen. Das Projekt untersucht und zeigt auf, wie die Integration dieses Ansatzes in das Lebensumfeld so geschehen kann, dass soziale Teilhabe, individuelles Wertgefühl und die jeweilige Lebens- und Gesundheitssituation älterer Menschen positiv beeinflusst werden.
Während technische Grundlagen und die Szenarien für seniorengerechte, technologiegestützte Arbeit in der häuslichen Umgebung am Lehrstuhl für Baurealisierung und Baurobotik untersucht, entworfen und realisiert werden, überprüft das BIS (Berliner Institut für Sozialforschung GmbH, Dr. E. Schulze), diese in engem Kontakt mit Probanden aus der Gruppe der Älteren hinsichtlich Benutzbarkeit (Usability) und gerontologischer Aspekte. Das MCTS der TUM (Prof. Maasen) vervollständigt dies durch die Modellierung und Untersuchung der gesamtgesellschaftlichen Szenarien, in denen diese technischen Lösungen eingebettet werden können. Alle drei beteiligten Institutionen stehen während des gesamten Projekts in engem Austausch mit Akteuren aus ihren jeweiligen Schwerpunktbereichen und involvieren diese in den Prozess der Generierung, Modellierung und Bewertung verschiedener Anwendungsszenarien
Im Projekt wird neben anderen Systemen insbesondere das Robotersystem JACO Zusammen mit der Firma ERGOSURG auf seine Tauglichkeit in der Heim Produktion in Home Labs untersucht.
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